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Suizidgedanken und -versuche sind ernstzunehmende Anzeichen einer psychischen Erkrankung. Die psychische Gesundheit ist ebenso wichtig wie die körperliche. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden depressiven Symptomen ist die sofortige Kontaktaufnahme mit einem Psychologen, Psychiater oder einer entsprechenden Einrichtung unerlässlich. Hilfe finden Sie auch online, beispielsweise über entsprechende Fachgesellschaften. Zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen!
Überraschende globale Muster des Suizidrisikos
Eine globale Studie über fast vier Jahrzehnte (1971-2019) mit 1,7 Millionen Suizidfällen in 26 Ländern enthüllte überraschende Muster im Suizidrisiko. Die Ergebnisse, veröffentlicht im BMJ, zeigen, dass das Risiko nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt ist.
Erhöhtes Suizidrisiko an Montagen
Die Studie ergab ein besonders hohes Suizidrisiko an Montagen, höher als an allen anderen Wochentagen. Die Gründe hierfür sind Gegenstand weiterer Forschung, könnten aber mit dem Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag und den damit verbundenen Stressfaktoren zusammenhängen.
Suizidrisiko an Feiertagen: Ein komplexes Bild
Das Suizidrisiko an Feiertagen zeigt ein komplexeres Bild und variiert stark je nach Land und Kultur. Während in einigen Regionen das Risiko an Feiertagen steigt, sinkt es in anderen.
Neujahr: Ein besonders kritischer Zeitpunkt
Professor Brian O'Shea von der Nottingham University vermutet, dass übermäßiger Alkoholkonsum am Silvesterabend, gepaart mit bestehenden emotionalen Belastungen und dem anschließenden Alkoholentzug, das erhöhte Suizidrisiko am Neujahrstag mit beeinflusst. Dieses Risiko ist besonders für Männer hoch, da sie tendenziell mehr Alkohol konsumieren und oft schwächere soziale Netzwerke haben.
Weihnachten: Unterschiedliche Trends weltweit
Globale Daten zu Weihnachten sind uneinheitlich. In einigen Ländern Mittel- und Südamerikas sowie in Südafrika stieg das Risiko, während es in Nordamerika und Europa sank. Die kulturellen Unterschiede und die damit verbundenen Erwartungen spielen wahrscheinlich eine Rolle.
Wochenende: Ambivalente Ergebnisse
In einigen Ländern (Finnland, Südafrika, Teile Südamerikas) stieg das Suizidrisiko am Wochenende, während es in anderen (Nordamerika, Asien, Europa) sank. Mögliche Faktoren sind Arbeitsdruck zu Beginn der Woche, Alkoholkonsum am Wochenende und soziale Isolation während der Feiertage. Die komplexen Zusammenhänge bedürfen weiterer Forschung.
Chinesisches Neujahr: Regionale Unterschiede
Nur in Südkorea sank das Suizidrisiko während des chinesischen Neujahrs. In China und Taiwan gab es keinen eindeutigen Trend. Diese regionalen Unterschiede unterstreichen die Komplexität des Themas.
Andere Feiertage: Leichte Schwankungen
An den meisten anderen Feiertagen sank das Suizidrisiko leicht, stieg aber manchmal ein oder zwei Tage später wieder an. Starke familiäre und soziale Bindungen könnten einen schützenden Effekt haben, dies bedarf aber weiterer Forschung, da die Suizidraten zwischen Ländern stark variieren.
Maßnahmen zur Suizidprävention
Die Forschung zu globalen Mustern des Suizidrisikos ist wichtig, um effektive Suizidpräventionsstrategien zu entwickeln. Es ist entscheidend, die individuellen Risikofaktoren zu verstehen und entsprechend darauf zu reagieren. Dazu gehören:
- Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung: Zugang zu qualifizierter Hilfe muss verbessert werden.
- Stärkung sozialer Netzwerke: Soziale Isolation ist ein Risikofaktor. Gemeinschaft und Unterstützung sind wichtig.
- Sensibilisierung und Aufklärung: Offener Umgang mit dem Thema Suizid und das Brechen von Tabus sind entscheidend.
- Reduktion von Risikofaktoren: Maßnahmen zur Reduktion von Alkoholmissbrauch und anderen Risikofaktoren sind notwendig.
- Frühzeitige Intervention: Es ist wichtig, Warnzeichen zu erkennen und frühzeitig einzugreifen.
Wo Sie Hilfe finden
Wenn Sie Suizidgedanken haben, suchen Sie bitte umgehend Hilfe! Es gibt Menschen, die Ihnen helfen wollen. Kontaktieren Sie:
- Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt
- Einen Psychologen oder Psychiater
- Eine Telefonseelsorge
- Eine Krisenhilfeeinrichtung
Sie sind nicht allein!